Geologie - Islands

2 Geologische  Entwicklung Islands 

2.2  Pleistozän

Das  Pleistozän begann vor 1,64 Mio. Jahren und ging mit dem  Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren in das  Holozän über. Pleistozän und Holozän  sind Teilperioden im Quartär.

2 Geologische  Entwicklung Islands 

2.2  Pleistozän

2.2.1  Vulkanismus

Zu Beginn des  Quartärs haben die Vulkanzonen in etwa die Lage  eingenommen, die sie auch heute noch haben.

Sedimente und  Pyroklastika, die im Quartär entstanden sind, findet  man hauptsächlich entlang der Vulkanzonen und auf  Snæfellsnes. Sie gehen oft kontinuierlich in die  tertiären Laven über.

Bedingt durch das Einsetzen der Eiszeit haben sich die Vulkane verändert,  besonders der Eruptionsmechanismus. Subglaziale Vulkane  werden durch das Eis in ihrer Tätigkeit behindert,  wodurch sich andere vulkanische Gesteine bilden. Eruptionen  unter einem Gletscher, d.h. während einer Eiszeit,  förderten Asche und Bimsstein, die zu Palagonit  verhärteten, und Pillowlaven.

In den  Zwischeneiszeiten förderten die Vulkane Laven, die sich  über das eisfreie Land ergossen. Es handelt sich um  Basalte, wie auch im Tertiär. Die quartären  Basalte unterscheiden sich allerdings von den tertiären  dadurch, daß sie wenige Hohlraumfüllungen haben  und gräuliche statt bläuliche Bruchstellen  aufweisen.

Während der  Eiszeiten entstanden Palagonitrücken und Tafelberge,  die heute gut in der Landschaft zu sehen sind, z.B.  Jarlhettur und Herðubreið. In den Interglazialen  waren einige Schildvulkane aktiv, die aber durch die Erosion  der nachfolgenden Eisperioden nahezu verschwunden sind. Z.B.  erkennt man der Vulkan Mosfellsheiði, auf dessen Laven  Reykjavík gebaut ist, kaum, wenn man von  Reykjavík nach Þingvellir  fährt.

Viele der heute  noch aktiven Vulkane sind schon im Pleistozän entstanden, z. B. Snæfellsjökull,  Öræfajökull und  Eyjafjalljökull.

2 Geologische  Entwicklung Islands 

2.2  Pleistozän

2.2.2  Eiszeiten

Neben ihrer  Bedeutung für die Veränderung von Fauna und Flora  sowie für den Eruptionsmechanismus von Vulkanen haben  die Eisperioden die Landschaft Islands geprägt. Die  letzte Eisperiode, in der fast ganz Islands mit Eis bedeckt  war, hat die heutige Landschaft geformt.

Die gewaltigen  Erosionskräfte der eiszeitlichen Gletscher haben ganze  Bergrücken oder Krater abgeschliffen. Die vielen Fjorde  Islands sowie einige Täler sind so entstanden. Das vom  Eisschild mitgetragene Material wurde an den Endmoränen  abgelagert oder von Gletscherflüssen mitgetragen.  Islands Sander sind im wesentlichen Sedimente aus glazialen Gletscherflüssen.

Interessant sind  ferner die Sedimente der Gletscherflüsse und –seen  sowie in der Küstenregion. Dazu muß noch bemerkt  werden, daß durch das als Eis gebundene Wasser der  Meeresspiegel ca. 100-150 m tiefer war als heute.

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2.2  Pleistozän

2.2.3 Fauna,  Flora und Klima

>Durch die starke  klimatische Veränderung (starkes Abkühlen) sind in  Island sämtliche wärmeliebende Pflanzen und Tiere vertrieben worden. Fauna und Flora paßten sich an, es  überlebten daher nur widerstandsfähige Pflanzen  und Tiere an Land bzw. Kaltmeerarten im Wasser. Bis heute  sind die wärmeliebenden Pflanzen nicht auf  natürlichem Weg zurückgekehrt.

In den  Interglazialen, deren Klima in etwa dem heutigen entsprach,  hat sich auf Island die Flora sehr schnell erholt. Birken,  Gräser, Erlen und niedrigwachsende Sträucher haben  das Land bedeckt.

2 Geologische  Entwicklung Islands 

2.3  Holozän

2.3.1  Vulkanismus

Die bereits im  Pleistozän aktiven Vulkanzonen waren auch im  Holozän weiter aktiv. Durchschnittlich alle 5 Jahre kam  es bei einem der ca. 40-50 aktiven Vulkane zu einem  Ausbruch. Trotzdem läßt sich daraus bei den  wenigsten Vulkanen ein Rhythmus ableiten. Tätig sind  Spalten, Schildvulkane und Stratovulkane. Aus ein und derselben Spalte fließt jedoch nur einmal Lava,  spätere Eruptionen im gleichen Gebiet bilden neue  Spalten.

Kurz nach dem  Abschmelzen des Eisschildes scheinen sehr voluminöse  Eruptionen stattgefunden zu haben, bei denen jeweils bis zu 15 km3 Lava gefördert wurden. Die Schildvulkane Skjaldbreiður, Trölladyngja und  Ketildynga sind Zeugen davon. Explosive Eruptionen hingegen  traten erst später wieder auf, wie z. B. vor 2800  Jahren der Ausbruch der Hekla, der 3 km3 Tephra auswarf.

Insgesamt wurde  seit dem Holozän etwa 347 km3 an  verschiedenen Laven und 55,5 km3 Thephra  gefördert. Die Laven bedecken ein Zehntel von Islands  Fläche.

2 Geologische  Entwicklung Islands 

2.3  Holozän

2.3.2 Klima und  Flora

Die  Haupteisscheide lag ziemlich weit südlich, etwa  über der Mitte des heutigen Vatnajökull. Daraus  läßt sich ableiten, daß das Klima in den  eisfreien Gebieten Nord-Islands einen stärker  kontinentalen Charakter hatte, als es heute der Fall ist.  Zusammen mit jedem der im folgenden genannten Bewuchsstadien  auf Island wechselte das Klima. Im zweiten Moorstadium  kühlte sich das Klima soweit ab, daß sich die  heutige Gletscher bildeten, die im 19. Jahrhundert ihre  größte Ausdehnung besaßen.

Die heute auf  Island vertretenen ca. 450 höheren Blütenpflanzen  haben zum Teil die letzte Eiszeit überlebt. Ein  weiterer Teil ist auf natürlichem Weg und ca. 90 Arten  im Rahmen der menschlichen Besiedlung nach Island gekommen.

Das erste Stadium  der Entwicklung der Flora beginnt im ausgehenden letzten  Glazial und ist von der Ausbreitung von Gräsern, Weiden  und einigen Blütenpflanzen gekennzeichnet.

Vor ca. 9000  Jahren begann das sog. Erste Birkenstadium. Birken breiteten  sich im Tiefland und in den feuchtesten Sumpfgebieten  aus.

Mit einer  Erhöhung der Niederschläge vor etwa 7000 Jahren begann das erste Moorstadium, was zu einer Ausweitung der  Sümpfe führte.

Wiederum 2000  Jahre später, also vor etwa 5000 Jahren, setzte das  zweite Birkenstadium ein, in dem die Birkenwälder die Moorgebiete zurückeroberten.

Vor 2500  schließlich begann das zweiten Moorstadium, das bis  heute andauert. Es macht jedoch Sinn, es in die Zeit vor der  Besiedlung und die danach zu unterteilen, da sich der  Bewuchs durch Kultivierung etc. verändert hat.  Außerdem sind in historischer Zeit die noch  vorhandenen Wälder abgeholzt worden.

 



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