Rocky Mountains

 

Die Rocky Mountains stehen wie keine zweite Region der USA für unberührte Landschaften und grandiose Natur. Allein auf dem Gebiet der Rocky Mountains liegen sieben der insgesamt knapp über 50 Nationalparks der USA. Natur pur: In der gesamten Region der etwa 3000 km langen Bergkette wohnen nur rund 8 Millionen Menschen. Im Bundesstaat Montana z. B. leben nur etwa 900000 Einwohner, obwohl der Staat selbst größer als Deutschland ist. Die Rockies hatten schon immer eine besondere Bedeutung für die USA. Zu den Zeiten der Besiedelung des Westens stellten sie ein enormes Hindernis für die Trecks aus dem Osten dar, für die Gesetzlosen waren sie Rückzugsgebiet, weil der Arm des Gesetzes hier nicht zugreifen konnte.

 

Und so entsprechen die Rocky Mountains auch heute noch weit gehend dem Klischee von Cowboyromantik, Wildwestatmosphäre und Naturburschentum. Nach wie vor sind die Rocky Mountains ein idealer Zufluchtsort für Naturfreunde, denen sich die wahre Schönheit dieser Region bei ausgiebigen Wanderungen und mehrtägigen Touren im Freien erschließt. Heutzutage lassen sich hier aber auch verstärkt Freiberufler nieder, die umweltbewusst, gut ausgebildet und mobil sind, und hier leben die Beschäftigten der Zukunftsbranchen High-Tech, Energie und Kommunikation.

Geographische Lage

Die Rocky Mountains erstrecken sich von der kanadischen Grenze im Nordwesten der USA in südöstlicher Richtung bis an die mexikanische Grenze hinunter. Der Gebirgszug durchkreuzt dabei die Bundesstaaten Montana, Idaho, Wyoming, Utah und Colorado und endet in New Mexico. Ausläufer der Rocky Mountains reichen bis nach Arizona im Südwesten und South Dakota im Osten.

Aufgrund der enormen geographischen Ausdehnung der Rocky Mountains gibt es mehrere Städte, die als Ausgangspunkt für Touren in das Gebirge dienen können. "Klassische" Einstiegspunkte für eine Reise sind Salt Lake City und vor allem Denver, die beide einen internationalen Flughafen besitzen. Am Rande der Rocky Mountains im Süden wären auch noch Las Vegas (Nevada) und Albuquerque (New Mexico) als Ausgangspunkt denkbar, im Nordwesten könnte man von Seattle (Washington) aus starten. Dazu kommen noch diverse Städte in den Rocky Mountains, die über Regionalflughäfen verfügen und somit von einigen amerikanischen Großflughäfen aus erreichbar sind. In der Regel fährt man dann mit einem Mietwagen in die Rocky Mountains hinein, die durch diverse Bundesstraßen gut erreichbar sind. Die wichtigsten Interstates, die durch die Rocky Mountains führen, sind die Nummern 15 (Shelby,MO-Las Vegas,NE), 25 (Billings,MO-Colorado Springs,CO), 70 (Richfield,UT-Denver,CO), 80 (Salt Lake City,UT-Cheyenne,WY) und 90 (Spokane,WA-Rapid City,SD). Die einzige Eisenbahnlinie durch die Rocky Mountains führt von Shelby (Montana) im Norden über Great Falls, Helena, Idaho Falls, Pocatello und Ogden nach Salt Lake City im Süden.

Landschaft

Die Rocky Mountains sind ein vergleichsweise junges Gebirge. Sie entstanden erst vor ca. 30 bis 60 Millionen Jahren, als sich die Pazifische Kontinentalplatte an der heutigen Westküste auf die amerikanische Festlandsplatte schob und den Gebirgszug auftürmte. Mehrere Eiszeiten prägten dann das heutige Bild der Rockies. Neben den gewaltigen Bergmassiven wird die Gegend aber auch durch den so genannten Hot Spot geprägt, einem heißen Flecken im Erdmantel, der beständig Magma an die Erdoberfläche im Nordwesten der Region schickt und gewaltige Lavafelder hinterlässt.

 

Da das Klima der Rocky Mountains dem der europäischen Alpen ähnelt, ist man geneigt, hier einen Vergleich zu ziehen. Anders als in Europa hat sich hier aber eine ganz eigene Tier- und Pflanzenwelt entwickelt. Man findet Blautannen, Ponderosa-Kiefern und Engelmann-Tannen sowie unzählige Wildblumen, die es nur hier gibt. In den weiten Ebenen der Beckenlandschaften wachsen sogar Steppengewächse. Auch die Tierwelt ist dank frühzeitiger und weit reichender Schutzmaßnahmen weit gehend intakt. Zu den charakteristischen Bewohnern der Rockies gehören Murmeltiere, Präriehunde, Erdhörnchen und, unter den Großtieren, Elche, Wapiti-Hirsche und Bisons. An Raubtieren kann man Berglöwen, Kojoten und Schwarzbären begegnen, Grizzlys trifft man dagegen nur noch in Nord-Montana.

 

 

Sehenswürdigkeiten

 

Arches National Park: Nördlich von Moab im Bundesstaat Utah beginnt der Arches National Park, der aus mehreren, vom Wind in den roten Sandstein geschliffenen, interessant geformten Natursteinbögen besteht. Vom Visitors Center aus führt eine 30 km lange Stichstraße zum Devils Garden, wo ein Wanderweg beginnt. Die Zeit für eine Rundwanderung sollte man sich auf jeden Fall nehmen und dabei insbesondere einen Ausflug zum Delicate Arch, dem berühmtesten Fotomotiv des Arches National Parks, einplanen.

 

Denver: Denver ist seit 150 Jahren eine Stadt, die boomt. Und ihre Bevölkerung, die überwiegend in der High Tech-, Transport- und Energiewirtschaft tätig ist, lässt die weiteren Aussichten für die 2,1-Millionen-Metropole rosig erscheinen. Die größte Stadt am Ostrand der Rocky Mountains besticht mit weitläufigen Parks und Grünanlagen und einer netten Fußgängerzone. Besonders sehenswert sind in Denver die Museen: im Colorado History Museum kann man die Pionierzeit der Rockies nachvollziehen, im Denver Art Museum besticht vor allem die American Indian Hall mit indianischer Kunst aus allen Regionen Amerikas, im Denver Museum of Natural History hat man den besten Einstieg in die Rocky Mountains, deren Geologie, Flora und Fauna in riesigen Dioramen vorgestellt werden, und im Museum of Western Art sind alle Klassiker der Wildwestkunst vertreten. Ein Pflichtausflug für alle Western-Nostalgiker ist eine Fahrt zum rund 20 km entfernten Lookout Mountain, auf dessen Gipfel sich das Grab von Buffalo Bill befindet.

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Great Salt Lake: Der größte See im Westen der USA liegt nordwestlich von Salt Lake City im Bundesstaat Utah und ist eigentlich ein Binnenmeer. Der Salzgehalt ist mit bis zu 27 Prozent etwa sechsmal höher als in den Ozeanen; lediglich das Tote Meer ist noch salziger. Von Antelope Island aus hat man den besten Zugang zum Seeufer und kann dann auch ausprobieren, ob man tatsächlich im Wasser liegen und gleichzeitig Zeitung lesen kann (man kann !).

Mesa Verde National Park: Im äußersten Südwesten Colorados finden sich die eindrucksvollsten Zeugnisse früher indianischer Kulturen in den USA. Ab 900 n.Chr. wurde Mesa Verde zum wichtigsten Siedlungsgebiet der Anasazi-Indianer. Anfänglich bauten die Ureinwohner Häuser noch auf den Hochflächen, später dann richteten sie ihre Siedlungen mitten in den Steilhängen ein. Im Nationalpark kann man über 30 Ruinen aus dieser Zeit sehen und zwei davon, das Balcony House und den 217 Räume umfassenden Cliff Palace, auch unter Führung besichtigen.

Mount Rushmore: Die vier Präsidentenköpfe am Gipfel dieses Berges in South Dakota werden von Tausenden von Amerikanern jedes Jahr bewundert und landesweit als Symbol der Demokratie verehrt. Von links nach rechts sind die Köpfe von George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln zu sehen. Der Bildhauer Gutzon Borglum brauchte mit seinen Helfern insgesamt 14 Jahre, um die Profile der US-Väter in den Granit zu meißeln. Zu Filmehren kam das Monument durch den Hitchcock-Film "Der unsichtbare Dritte".

Rocky Mountain National Park: Der 1915 gegründete Nationalpark in Colorado gehört zu den höchstgelegenen Regionen des Bundesstaates. Der höchste Berg, Long´s Peak, ist 4345 m hoch. Das kaum erschlossene Gebiet wird nur von einer einzigen Straße, der Trail Ridge Road, durchkreuzt, die sich in Serpentinen durch den Park windet und auf 3713 m Höhe die kontinentale Wasserscheide überquert. Atemberaubende Landschaften und Gebirgszüge entschädigen für die anstrengende Fahrt. Wanderfreunde haben die Gelegenheit, den Park auf über 500 km Wegen zu erkunden. Der Park selber besitzt ausschließlich Campingplätze, alle anderen Touristeneinrichtungen befinden sich an den beiden Parkeingängen.

Sun Valley / Ketchum: Sun Valley und sein Nachbarort Ketchum, zusammen knapp 4000 Einwohner, sind das beliebteste Ausflugsziel in Idaho. Berühmt ist der Ort für seine Geschichte: 1936 wurde hier der erste Sessellift der Welt gebaut, in den Glanzzeiten Hollywoods diente er als Winterzufluchtsort für Prominente wie Clark Gable und Marilyn Monroe, Ernest Hemingway verbrachte hier seine letzten Lebensjahre und ist auf dem örtlichen Friedhof begraben. Aber auch die Gegenwart hat ihre Reize: Gepflegte Lodges und Restaurants und ein grandioses Bergpanorama laden zum Verweilen ein.

Yellowstone National Park: Der Yellowstone Park, dessen Großteil im Bundesstaat Wyoming liegt, ist nicht nur der älteste sondern vermutlich auch der berühmteste Nationalpark der Welt. Der Park umfasst knapp 9000 km2 Fläche und ist vor allem ein Paradies für Wildtiere. Hier leben Bisons, Elche, Hirsche, Biber, Grizzly- und Schwarzbären und jede Menge kleinerer Tierarten. Der eigentliche Grund für die Erklärung zum Nationalpark sind aber die unterirdischen heißen Zonen. Yellowstone ist das größte Thermalgebiet der Welt mit mehr als 200 Geysiren, heißen Schwefelquellen und tiefen Schluchten. Eine davon, der sehenswerte Grand Canyon of the Yellowstone mit seinen schwefelgelben Steilwänden, hat dem Park den Namen gegeben. Spektakulär sind die Mammoth Hot Springs, 100 m hohe Sinterterrassen, über die vor allem nach Regenzeiten verstärkt schwefelhaltiges Wasser fließt, sowie der Geysir Old Faithful, der seinen Namen daher hat, dass er zuverlässig in regelmäßigen Abständen aufsteigt. Die voraussichtlichen Eruptionszeiten sind auf einer Hinweistafel für die Besucher aufgezeichnet.

Während der Eiszeiten wanderten in mehreren Wellen Paläoindianer aus Sibirien über die Beringstraße und besiedelten auch das Gebiet der Rocky Mountains. Im Südwesten des heutigen Colorado blühte um die Jahrtausendwende die Pueblokultur der Anasazi auf. Seit dem 16. Jahrhundert erkundeten spanische Expeditionen von Süden aus die Rockies, vom Norden stießen französische Entdecker bis nach Wyoming vor. 1803 kauften die USA im "Louisiana Purchase" das Land westlich des Mississippi bis zum Pazifik von Napoleon. Um 1820 zogen Trapper und Pelzhändler durch das Gebirge und gründeten die ersten Forts und Siedlungen der Weißen. Mitte des 19. Jahrhunderts besiedelten die im Osten der Vereinigten Staaten verfolgten Mormonen das heutige Utah. Mit Goldfunden in Colorado sowie großen Erzfunden in Montana und Idaho brach 1858 die Blütezeit des Wilden Westens an. Kurz darauf begann die US-Kavallerie, die durch Epidemien bereits stark dezimierten Indianerstämme in Reservate abzuschieben, um das Land für weiße Siedler frei zu machen. Kurze Zeit später war die transkontinentale Eisenbahn fertig gestellt und die Siedler konnten nun leichter in den Westen der USA gelangen. Die Indianer gaben sich aber noch nicht geschlagen und verzeichneten mit dem Sieg über General Custer bei der legendären Schlacht am Little Big Horn ihren größten Sieg. Erst mit dem Massaker von Wounded Knee, South Dakota, endeten die Auseinandersetzungen mit den Indianern.

 

Mit der Jahrhundertwende begann auch das touristische Interesse am amerikanischen Westen. Kurorte und der bereits 1872 zum Nationalpark erklärte Yellowstone Park lockten neugierige Gäste ebenso an wie die zaghaft begonnene Nutzung der Rocky Mountains als Skigebiet. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der Westen vor allem als Standort für Uran-, Kohle- und Öllagerstätten an Bedeutung und wurde ebenfalls für die Einrichtung von Silos für die sog. Minute-Man-Interkontinentalraketen genutzt. Touristisch ist der Boom in den amerikanischen Westen bis heute nicht abgerissen.

Service: Veranstaltungstipps

 

Feste /Veranstaltungen:

Cowboy Downhill in Steamboat Springs, CO

Bluegrass Festival in Telluride,CO: Vier Tage lang fiedeln die besten Country-Geiger Amerikas;

In Sandpoint, ID, treffen sich Holzfäller beim Timberfest zum Wettsägen.

Juli:

Indian Days im Blackfoot-Reservat in Browning, MT;

Festival of the

American West mit nachgestellten Siedlertrecks, Jahrmarkt und Country-Musik in Logan, UT.

August:

Crow Fair in Billings, MT: Eines der größten Indianerfeste der Vereinigten Staaten mit Tänzen, Zeremonien und Spielen;

Bei den Frontier Days in Cheyenne, WY, messen sich die besten Rodeoreiter der Welt;

Ein Muss für alle Harley-Fans ist das größte Motorradfest Amerikas, die Rally in Sturgis, SD.

Oktober:

Fat Tire Festival in Moab, UT: Die Weltelite der Mountainbiker zeigt ihr Können.

Salt Lake City

Yellowstone

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Yellowstone National Park

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Tourismusinformation:

Allgemein: Die deutsche Vertretung von Wyoming, Montana, Idaho und South Dakota verschickt gegen Schutzgebühr Informationen: Rocky Mountain International, Scheidswaldstr. 73, 60385 Frankfurt/M, Tel. (069) 405 95 73, Fax 43 96 31;

Colorado: Travel & Tourism Authority in Denver, 707 17th St., Suite 3500, Tel. (303) 296 33 84;

Denver: Convention & Visitors Bureau, 225 W Colfax Av., Tel. (303) 892 11 12;

Rocky Mountain National Park: Chamber of Commerce in Estes Park, 500 Big Thompson Highway, Tel. (970) 586 44 31;

Salt Lake City: Visitors Bureau, 90 S West Temple, Tel. (801) 521 28 22;

Sun Valley / Ketchum: Chamber of Commerce in Sun Valley, Tel. (208) 726 34 23;

Utah: Travel Council in Salt Lake City, Council Hall/Capital Hill, Tel. (801) 538 10 30;

Yellowstone National Park: Yellowstone National Park, Tel. (307) 344 73 81.

 

Notfälle:

Die Rufnummer für Polizei und medizinische Notfälle ist 911 und kann von allen Telefonzellen kostenlos angewählt werden.

 

Service: Literatur:

 

Rocky Mountains. (Polyglott-Reiseführer 896). 1998.

Rocky Mountains. (APA Guides)

Rocky Mountains.

Service: Internet-Adresse

 

http://www.nps.gov/romo

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