Neuseeland mit dem RadAotearoua - Geschichte



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Mythen der Maori

Maori waren es, die vor rund tausend Jahren mit langen, seetüchtigen Kanus und auf unerforschten Wegen zu jenen beiden Inseln im Südpazifik vorstießen, die heute Neuseeland heißen.
Sie waren damit die ersten menschlichen Bewohner in einem Gebiet, das sie noch heute Aotearoa, "Land der großen, weißen Wolke", nennen. Und von dem sie folgende Schöpfungsgeschichte überliefern:
Am Anfang war Te Kore , das Nichts. Und aus Te Kore entsprang Te Poo , die Nacht. In dieser vollkommenen Dunkelheit lag Rangi, der Himmelsvater, in den Armen von Papa , der Mutter Erde. Ihre Kinder, die Götter, krochen umher in der Enge zwischen ihren Körpern.Sie sehnten sich nach Freiheit, dem Wind, der über Bergspitzen und Täler bläst, dem Licht, um ihnen ihre blassen Körper zu wärmen. Was können wir tun, fragten sie. Wir brauchen Platz unsere eingezwängten Glieder auszustrecken. Wir brauchen Licht. Wir brauchen Raum.
Da erhob sich Tane Mahuta, der mächtige Gott des Waldes, Vater aller Lebewesen, die Licht und Freiheit lieben. So lange ein Mann seinen Atem anhalten kann, stand Tane da, ruhig, bewegungslos, all seine Kräfte sammelnd. Er presste seine Hände gegen den Körper seiner Mutter und setzte seine Füste fest auf seinen Vater. Dann streckte er seinen Rücken und drückte gegen Rangi.Die Eltern hielten einander fest umarmt. Doch Tane mobilisierteall sein Kräfte, bis schließlich diegewaltigen Körper von Erde und Himmel getrennt waren. Rangi wurde weit hinaus geschleudert, derweil fürchterliche Winde durch den Raum zwischen Himmel und Erde pfiffen.

Aotearoa war geschaffen. Rauher und wilder als die Herkunftsinseln, mit bewegter See, schroffen Klippen, wechselhaftem Klima, üppiger Fauna und Flora und Vulkanen, die ausbrachen und Mutter Erde an vielen Stellen kochen und brodeln ließ. Die See verlor ihre Bedeutung als beinahe einzigem Nahrungsspender, und somit auch Tangaroa, der Meeresgott. Auf dem Festland ließen sich Pflanzen kultivieren und in den Wäldern bot der drei Meter große, flügellahme Moa leichte Beute. Tane Mahuta, einst nur Gott des Waldes, wurde zum Lebensspender schlechthin.
Noch heute gibt es weit über 1000 Vogelarten in Aotearoa. Auch für deren Erschaffung ist nach Maori-Mythologie Tane verantwortlich

Tane - der Lebensspender


Tane
und seine Brüder blickte auf die sanften Rundungen ihrer Mutter. Das Licht kroch langsam über das Land und ein silberner Nebelschleier legte sich über deren Schulter. Nebel der Trauer, über den Verlust ihres Mannes, die sich in Tränenbächen aus RangisAugen ergossen.
Zwar hatte er sie gewaltsam getrennt, - doch Tane liebte seine Eltern. Er kleidete seine Mutter in ein Gewand von solcher Schönheit, wie es bisher in dieser dunklen Welt noch nicht einmal erträumt wurde. Zuerst brachte er seine eigenen Kinder, die Bäume, und pflanzte sie in die Erde. Aber Tane, einer der jüngsten Götter, lernte noch wie ein Kind, denn noch war die Weisheit nicht geboren. Und so pflanzte er die Bäume mit den Blättern nach unten. Diese, vom Boden begraben, reckten ihre weißen Wurzeln steif und bewegungslos in die Luft. Da blieb kein Platz für seine anderen Kinder, die Vögel und Insekten. Also riß er einen riesigen Kaoribaum wieder aus, schüttelte die Erde von den Ästen und setze die Wurzeln fest in den Boden. Stolz sah er nun die Blätter sprießen.
Bäume waren (und sind) den Maori heilig. Beinahe die gesamte Nordinsel war bedeckt mit Kauri-Wäldern. Kauris wachsen unglaublich hoch, werfen ihre Äste immer wieder ab und erneuern ihre Rinde. Glatt und schlank waren sie die Lieblingskinder Tanes. Fällen die Maoris einen Baum, um eines ihrer 50m langen Kanus zu bauen, entschuldigen sie sich bei Tane. Die größten Exemplare dieser Bäume erhielten als Gotteskinder eigene Namen.
Doch nicht nur die Gestalt der Erde, auch der Himmel wurde von Tane in einer langen Odyssee geschaffen.
"Mutter Erde lag da, ruhig und schön, in einen Mantel lebenden Grüns gehüllt.Die mittlerweile braunhäutigen Götter erfreuten sich unter den Blättern von Tanes Garten. Rangomaa-tane erhielt die Fruchtbarkeit der Pflanzen. Haumia-tiketike pflegte die ärmlichen Wurzeln der Farne. Tuu - matauengawar der Kriegsgott. Tangaroa herrschte über die unentwegten Wogen. Nur einer der siebzig Brüder verließden Schutz der Mutter, um seinem Vater zu folgen: Taawhiri - matea , Gott aller Winde, die zwischen Himmel und Erde blasen.
Tane Mahuta blickte nach oben zu Rangi, der kalt, grau und lieblos in den riesigen Räumen über der Erde lag, und empfand Mitleid mit der Verzweiflung seines Vaters. Er setzte die helle Sonne aufRangis Rücken und den silbernen Mond davor. Reisend durch die zehn Himmmel fand er ein glühend, rotes Gewand. Nach sieben Tagen breitete er dieses von Ostnach West, von Nord nach Süd über den Himmel. Doch unzufrieden damit, schien es ihm seinens Vaters nicht würdig, und nahm er es wieder ab. Ein kleines Stück, welches zurückblieb, könnnen die Menschen noch immer sehen, wenn die Sonne untergeht."

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